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Coronadezember für Studenten
Über eine Möglichkeit sich zu engagieren
Derzeit sind die Bibliotheken und Lesesäle wieder voll. Wer nachmittags in die UB geht, der kann damit rechnen, dass womöglich nicht viel mehr als 7 Plätze frei sind .
Der Grund ist ganz einfach: Nur die wenigsten Studiengänge haben noch Präsenzlehre. Enttäuscht mussten viele meiner Freiburger Studienfreunde feststellen, dass sich ihre Bildschirmzeit wieder auf ein Maximum erhöhen wird. Was mich bei dem ganzen positiv stimmt ist auf jeden Fall die Tatsache, dass viele von denen, die dieses Jahr ihr Studentenleben begonnen haben, zumindest Ersti-Tage und aufregende Einführungsveranstaltungen hatten. In Präsenz, wie sich das gehört. Dieses Vergnügen hatten wir damals nicht. Dafür haben wir Drittsemesterer gerade das Privileg, dass unsere Praktika und Laborveranstaltungen, sowie der Präparierkurs, tatsächlich vor Ort stattfinden.
Noch, muss man dazu sagen. Der Präparierkurs wurde bereits gekürzt, sodass wir nur noch die Hälfte der ursprünglichen Zeiteinheit im Saal stehen. Ich finde das ganz angenehm. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendjemand nicht angenehmer findet. Sonst war man nach dem Kurs mental auf dem Level eines Zombies. Nun bekommt man danach eventuell noch etwas geschafft. Nicht wenige statten der UB im direkten Anschluss einen Besuch ab. Manche eventuell sogar nach Formalin duftend. Vielleicht hat meine Wenigkeit eventuell sogar zu dieser Fraktion gehört. Wer weiß.
Es ist noch unklar, ob das vierte Modul bei uns in Präsens stattfinden wird. Dieser Möglichkeit stehen die Studierenden im übrigen nicht einheitlich gestimmt gegenüber. Manche finden es gut, andere grauenhaft. Dem Rest ist es egal.
Aber gut. Zurück zum Wesentlichen. Die Infektionszahlen steigen. Es ist schwer vorauszusehen, wohin sich die Lage entwickeln wird. Welche Regelungen uns erwarten werden. Auch ich muss mich spätestens im Januar boostern lassen, weil andernfalls mein Impfstatus verfällt.
Es bleibt zu hoffen, dass sich alles nicht noch weiter dramatisiert.
Es bleibt zu hoffen, dass die Politik die Studierenden nicht (wieder) in ihren Kalkulationen übergeht.
Tatsache ist aber, viele Medizinstudenten unterschiedlichster Semester sehnen sich gerade wieder nach etwas Abwechslung.
Hilfe eilt.
Es offenbart sich gerade eine Möglichkeit, wie Medizinstudierende Abwechslung gewinnen und nebenher Praxiserfahrung sammeln können.
Dazu wendet sich die Freiburger Studiendekanin, Frau Professorin Thierauf-Emberger, in einem Brief direkt an die Studierenden:
Unterstützung durch Studierende in der Corona-Pandemie
Liebe Studierende,
die Pandemie dauert leider an und Sie haben als Studierende zahlreiche Einschränkungen und Erschwernisse mittragen müssen. Gleichzeitig haben sich sehr viele von Ihnen als Helfer*innen und Unterstützer*innen in den Krankenhäusern engagiert. Ihr herausragendes Engagement hat uns alle beeindruckt, und ich möchte Ihnen ausdrücklich nochmals für Ihre tatkräftige Hilfe danken! Aktuell ist die Lage in den Kliniken, wie bekannt, wieder durchaus angespannt. Auch und gerade jetzt ist jede Unterstützung willkommen. Uns ist bewusst, dass Sie alle in Ihrem Studium sehr gebunden sind und die Lehre unter den gegenwärtigen Bedingungen mitunter erschwert ist. Gemeinsam können wir aber dazu beitragen, dass die Pandemie gut bewältigt wird und die Einschränkungen reduziert werden können. Ich möchte Sie bitten, auch diesmal, im Rahmen Ihrer Möglichkeiten, wieder eine Mithilfe in den Kliniken oder im Gesundheitsdienst in Betracht zu ziehen. Ihre Hilfe ist wertvoll und wird, wie wir aus zahlreichen Rückmeldungen wissen, auch überregional sehr geschätzt. Wie bisher können Sie Ihre Daten in folgendem Formular der Offenen Fachschaft Medizin Freiburg hinterlegen: https://forms.gle/zJfp3tKY11vddz49A
Bitte engagieren Sie sich weiter wie bisher als Helfer*innen und Unterstützer*innen in den Kliniken und Gesundheitsämtern!
Wir alle und ich persönlich danken Ihnen schon jetzt für Ihren Einsatz.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Annette Thierauf-Emberger Studiendekanin
Mich reizt der Gedanke sehr, mich ebenfalls als Helferin zu engagieren. Allerdings muss ich mir auch eingestehen, dass ich gerade mehr als ausgelastet bin. Schließlich ist solch ein Engagement auch immer an eine gewisse Verantwortung geknüpft. Da ich jedoch fast befürchte, dass der Bedarf an Helfer*innen noch länger von Bestand sein wird, schließe ich für mich nicht aus, mich früher oder später doch noch zu melden.
Was uns wohl noch erwarten wird?
Die Pandemie bleibt, positiv ausgedrückt, spannend.
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